Tipps zur Mietersuche in einfachen Lagen

Wohnungen in Bestlage vermieten kann jeder: Einfach irgendjemand auf der Straße anquatschen und den Mietvertrag unterschreiben. Aber was ist mit durchschnittlichen oder gar einfachen Lagen: Hier gilt es alle Register der Mietersuch-Kunst zu ziehen:

Online-Immolienbörsen

Welche Online-Immolienbörsen es gibt und welche die besten sind, erfährst Du hier.

Dreifacher Geheimtipp: eBay

1.) eBay Kleinanzeigen: Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass tatsächlich etliche Leute diese Plattform nutzen, um Mietwohnungen zu suchen. Das Inserieren Deiner Wohnung ist kostenlos, was dieses Angebot noch attraktiver macht. Im Formular kann man die Adresse der Mietwohnung weglassen. Schreib die Adresse trotzdem rein – je mehr Infos die Interessenten haben, desto besser. Das erste hochgeladene Bild muss der Knaller sein, denn dieses wird in den Suchergebnissen angezeigt. Die Nebenkosten werden nicht abgefragt, müssen daher in der Beschreibung untergebracht werden. Die Anzeige bleibt 2 Monate online, eine Woche vor Ablauf wird man jedoch gefragt, ob man verlängern möchte.

2.) Für viele überraschend führt eBay nicht nur ein Immoblien-Angebot in den eBay Kleinanzeigen, sondern auch in eBay Immoblien. Hier findest Du eine schnelle und einfache Anleitung.

3.) Bei eBay Kleinanzeigen werden auch Gesuche aufgegeben. Du filterst also nach Deiner Stadt, der Kategorie „Wohnung mieten“ und der passenden Anzahl der Zimmer. Damit Du per Email sofot informiert wirst, sobald ein potenzieller Mieter ein Gesuch einstellt, musst Du jetzt „Suchauftrag speichern“ klicken.

Eigene Homepage

Sie dient nicht nur dem Ego, weil man immer die eigene Wohnung voller Stolz betrachten kann, samt schöner Bilder, an einem Sommertag geschossen. Sie dient auch und vor Allem der Anwerbung von anständigen Mietern. Schön gestaltet kannst Du sie proaktiv in den eigenen Social-Media-Accounts (Facebook, Twitter, Google+) bewerben oder auch mal einer Zufallsbekanntschaft zustecken. Immobilienportale, z.B. Immobilienscout24, bietet zudem noch die Möglichkeit Deine eigene Homepage innerhalb der Anzeige einzubinden. Mit etwas Glück und ein paar Kenntnissen der Suchmaschinenoptimierung taucht die Homepage dann auch noch in Google auf, was zusätzliche Interessenten anlockt.

Schwarze Bretter

In Supermärkten (z.B. Kaufland) findet man manchmal Schwarze Bretter, auf denen Kunden für Kunden Angebote oder Gesuche aufgeben. Zettel und Schreibzeug liegen aus. Die Anzeige ist kostenlos. Sie wird jedoch nach gewisser Zeit (1 bis 2 Wochen) entfernt und muss dann wieder aufgehängt werden.
In einer Studentenstadt kann man die Wohnungsanzeigen auch an die Schwarzen Bretter der Universitäten/Hochschulen aushängen. Eine erste Anlaufstation hierzu sind Fachschaften. Dort finden sich engagierte Studenten, die wahrscheinlich gerne Auskunft geben und vielleicht schon etwaige Wohnugnsinteressenten kennen. Da es in der Regel viele Fachschaften gibt, hat man hier auch mehrere Chancen tatsächlich Auskunft zu erhalten.

„Zu Vermieten“-Schild ins Fenster

Auch im heutigen digitalen Zeitalter, sollte man die Offline-Werbemöglichkeiten nicht vernachlässigen. Einen sauberen  Ausdruck (mind. DIN A 4) ins Fenster hängen kostet nichts und richtet sich an „Laufkundschaft“ ebenso wie die neugieren Nachbarn, die vielleicht doch jemanden kennen, der jemanden kennt, der eine Wohnung sucht …
Evtl. kann man auch einen QR-Code mit Link auf die eigene Homepage ins Fenster hängen.
Wer’s professioneller mag bestellt Faltschilder für Makler, auch Maklernasen genannt. Diese sind wesentlich auffälliger und stellen auch mehr dar.

Mundpropaganda

Möglichst viele Freunde/Bekannte ansprechen; auch mal beim Lieblingspizzabäcker erwähnen, dass man eine tolle Wohnung frei hat.

Makler

„Wieso sollte ich mich an einen Makler wenden, wenn ich ohnehin schon so viel Marketing selbst betreibe? Der kostet mich bis zu 2,38 Monatskaltmieten?“
– Nun, er bekommt sein Geld ja nur bei erfolgreicher Vermittlung. Auch wenn ich woanders wohne, kann ich die Mietinteressenten nicht selbst durch meine schicke Wohnung führen und ohne Besichtigung wird kein vernünftiger Mieter bei mir einziehen. Meist sind große Makler vor Ort bzw. ihre Homepages die ersten Anlaufstationen für Mietinteressenten – das heißt auch von dort kommt ein nicht zu unterschätzender Strom von potenziellen Mietern.
„Aber warum sollte ich dann überhaupt selbst tätig werden?“
– Nun, weil Du eine Wohnung in einer einfachen/durchschnittlichen Lage vermieten möchtest. Da musst Du schon alle Register ziehen, um Deine Wohnung schnell an einen ordentlichen Mieter vermieten zu können. Das Hausgeld läuft ja weiter, eventuell auch Dein Kredit und auch der entgangene Gewinn sollte Dir weh tun. Der Makler wird keine große Anstrengung unternehmen, sondern genau kalkulieren welche Anstrengung sich für ihn lohnt. Keiner kümmert sich eben besser um Dein Geld, als Du selbst!

Werbung im Nachbarland

Wenn Du eine grenznahe Wohnung vermietest, kannst Du auch im Nachbarland Werbung schalten. Oft ist das Mietniveau auf der anderen Seite überraschend höher und es gibt daher für die Landes-Nachbarn einen finanziellen Anreiz rüberzuziehen. Mach Deine „Zu vermieten“-Schilder zweisprachig, damit sich die Landes-Nachbarn beim Vorüberfahren auch angesprochen fühlen. Inseriere in den Online-Plattformen Deiner Nachbarn, z.B. Gumtree für Polen.

Und bei Einzug des neuen Mieters nicht vergessen, dem Mieter eine Bescheinigung für das Einwohnermeldeamt auszustellen.